Austrian Audio PG16 / PB17 Headsets

Autor und Fotos: Peter Kaminski

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Wir haben schon einige Kopfhörer von Austrian Audio getestet, wie zum Beispiel das offenen Flaggschiffmodell Hi-X65 und den geschlossenen Hi-X60 für den Studiobetrieb aber auch die preiswerten Modelle wie den kabellosen Hi-X25BT und den kabelgebundenen Hi-X15 - ebenfalls beides akustisch geschlossene Systeme. Der Hi-X15 ist im Zusammenhang mit diesem Test von besonderem Interesse ist. 2022 stellte Austrian Audio seine ersten Headsets vor, das PG16 und PB17.

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Das PG16 (rote Verzierung) ist für den Gaming und der PB17 (silberne Verzierung) für professionelle Business und Office-Anwendungen gedacht. Soviel vorweg: die beiden Modelle sind eigentlich Baugleich bis auf die farblichen Akzente und das Zubehör. Auch im professionellen Bereich wie Podcast / Broadcast werden Headsets - oder genauer und präziser gesagt Mikrofon/Kopfhörer-Kombinationen - benötigt und wir möchten einmal aufzeigen, in welchen Einsatzbereiche wie sich diese beiden Headsets genutzt werden können.

Technik

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Aber zunächst zur Technik. Beide Produkte basieren von der Hörerseite auf das Kopfhörermodell Hi-X15 von Austrian Audio. Es kommt hier auch der gleiche 44 mm große Hi-X-Wandler mit einer identischen akustischen Abstimmung als akustisch geschlossenes Hörersystem zum Einsatz. Die Anschlussimpedanz beträgt 25 Ohm und die Empfindlichkeit 113 dB SPL/V. Der Übertragungsbereich wird mit 12 Hz bis 24 kHz angegeben.

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Ergänzt wird der Hörer durch ein Electret-Mikrofon mit Kugelrichtcharakteristik an einem Ausleger.

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Der Ausleger dient zudem auch als Mute-Schalter. Ist er heruntergeklappt, wie in dem Foto hier oben, dann ist das Mikrofon aktiv, klappt man es hoch dann ist das Mikrofon gemutet,

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Wie bei Austrian Audio üblich werden die Kopfhörermuscheln groß beschriftet und ein Suchen nach dem Links oder Rechts entfällt hier. Die Ohrpolster aus Memory-Schaum lassen sich bei Bedarf übrigens auch austauschen.

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Angeschlossen wird der Kopfhörer auf einer Seite mittels einem vierpoligem 2,5-mm-TRRS-Stecker, der sich durch Drehen arretieren lässt. 

Lieferumfang

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Geliefert werden die Headsets mit einem Stoffbeutel für den Transport, sowie einem 1,4 Meter langem Anschlusskabel. Bei beiden Modellen wird auch ein auf dem Mikrofon aufziehbarer Windschutz mitgeliefert. In den Abbildungen hier wurde er gelegentlich mal weggelassen, um das Mikrofon zu sehen.

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Das Anschlusskabel ist auf der Geräteseite mit einem 3,5-mm-TRRS-Stecker versehen (CTIA-Belegung). Je nach Modell liegt ein Adapter auf 2 x 3,5-mm-Klinke (je einer für Mikrofon und Kopfhörer) für PC/Mac und andere Endgeräte bei (beim PG16) oder ein Adapter auf USB-A (beim PB17). Ein weiterer Unterschied ist, dass die Software "Spatial Sound Card 7.1" von New Audio Technology bei dem PG16 mitgeliefert wird.

Praxis

Für ein Sprech-/Hör-Kombi sind die PG16 und PB17 mit lediglich 265 Gramm sehr leicht. Der Tragekomfort ist sehr gut und auch längeres Tragen bereitet keine Probleme. Es gilt hier auch alles, was wir für den Hi-X15 gesagt haben. Die Verstellscharniere sind auch Metall und nicht, wie bei vielen anderen Office-Headsets, aus Kunststoff.

duo aufgelegt

Praktisch ist auch, dass sich die Hörer so falten lassen, dass man sie auf einem Tischablegen (s. Abb. oben) oder das sie für den Transport zusammenfaltet kann (s. Abb. unten). Auch das ist ein Merkmal aller Kopfhörer von Austrian Audio. 

gefaltet

Die Klangqualität des Kopfhörers ist für den Preis wirklich ausgezeichnet. Er ist gut abgestimmt mit nicht überhöhten Bässen und ausgewogenen Höhen mit einer sehr guten Transientenwiedergabe in dieser Preisklasse. Das ist eigentlich auch der Hauptgrund gewesen, warum wir auch die PG16 und PB17 Headsets von Austrian Audio überhaupt vorgestellt haben, denn bei den meisten Headsets für Gaming- und Office-Anwendungen ist die Hörerqualität nicht auf diesem Niveau.

Daher lassen sich die Headsets auch weit über den Bereich Gaming und Office in professionellen Bereichen der Mediengenerierung, bzw. Gestaltung, wie Podcast- oder Broadcast-Applikationen anwenden, wo es auch darauf ankommt, die Qualität des erzeugten Audio professionell zu monitoren, bzw. zu kontrollieren und zugleich auch ein Mikrofon an einem Ausleger zu haben, um die Hände frei für die Bedienung von Produktionsmittel zu haben. Die Hörer sind übrigens auch Teamspeak-zertifiziert.

Wir haben das Mikrofon sowohl an diversen PCs eigesetzt, als auch an einem Tascam Mixcast 4, der an der Front eine 3,5-mm-TRRS-Buchse für den Anschluss eines Headset besitzt. Der Mikrofonklang ist sehr neutral mit einer leichten Frequenzwichtung optimiert für die Sprachübertragung und damit auch einer sehr guten Sprachverständlichkeit. Die Qualität ist dabei so, dass man sich nicht scheuen muss, mit dem Audio vom Mikrofon auch in einem Podcast auf Sendung zu gehen. Wer eine höhere Qualität benötigt, der muss schon erheblich tiefer in die Tasche greifen und dann auch eher mit einem Kopfhörer und zum Beispiel mit externem Großmembranmikrofon arbeiten, besonders wenn man die Anteile im Bassbereich der Stimme noch mehr betonen möchte. Durch den Einsatz einer Kapsel mit Kugelrichtcharakteristik und der relativ kurzen Boom-Länge ist der Raumanteil hörbar aber nicht überpräsent. Vorteil der Kugelrichtcharakteristik ist der ausbleibende Nahbesprechungseffekt und der überzeugende Grundklang. Die S-Laute halten sich ebenfalls im Zaum.

Fazit

Der Preis der PG16 Headsets liegt bei um die 160 Euro (mit Spartial Sound Card 7.1) und der des PB17 bei 150 Euro, im Vergleich zum reinen Kopfhörer Hi-X 15 mit 120 Euro - also wirklich ein exzellentes Preis/Leistungsverhältnis. Wirklich überzeugend ist die Verarbeitungsqualität, der Tragekomfort sowie der Kopfhörerklang der Headsets.

www.austrian.audio