brutal güet setzt auf Lawo

Der Schweizer Broadcast-Dienstleister brutal güet hat mit seinem neuen Ü-Wagen ein hochmodernes Produktionsfahrzeug realisiert, das konsequent auf IP-basierte Workflows mit Lawo AoIP-Infrastruktur setzt. Verantwortlich für Bau, Installation und Projektleitung war der deutsche Systemintegrator Broadcast Solutions.
Im Zentrum der Audioproduktion steht eine Lawo mc²56 MkIII Konsole mit 48 Fadern, betrieben auf einem redundant ausgelegten A__UHD Core, lizenziert für 256 DSP-Kanäle. Der Core selbst bietet eine software-definierte Architektur mit bis zu 1.024 DSP-Kanälen in einem kompakten 1RU-Gehäuse. Die native Unterstützung von SMPTE ST2110, AES67 und RAVENNA ermöglicht eine vollständig IP-basierte Signalverarbeitung. Für brutal güet bedeutet dies maximale Betriebssicherheit und Skalierbarkeit – essenziell für Produktionen mit komplexen Audiokonfigurationen und paralleler Sprachübertragung.
Die Konsole bietet umfassende Funktionalität für komplexe Live-Produktionen – darunter immersive Audioformate, Snapshot-Automation, Loudness-Metering sowie die direkte Integration von Waves Plug-ins. Diese Ausstattung erlaubt es, auch anspruchsvolle Produktionen wie mehrsprachige Sportübertragungen oder klassische Konzertmischungen effizient und qualitativ hochwertig umzusetzen.
Die Signalverteilung erfolgt über die Lawo A__stage80 und A__stage48 Stageboxen. Die A__stage80 bietet 32 Mic/Line-Inputs, 32 Line-Outputs sowie 8 AES3-Stereo-I/Os und ist mit ST2022-7 Seamless Protection Switching für redundante Netzwerke ausgelegt. Beide Modelle verfügen über Class-A Mikrofonvorverstärker, MADI-Schnittstellen und duale IP-Interfaces. Für brutal güet bedeutet diese Ausstattung maximale Flexibilität bei der Anbindung externer Quellen – unabhängig von der Produktionsumgebung.
Die gesamte Audio-over-IP-Infrastruktur wird über Lawo HOME orchestriert – eine cloud-native Managementplattform für IP-basierte Mediennetzwerke. HOME erkennt alle kompatiblen Geräte automatisch, integriert sie sicher ins Netzwerk und ermöglicht deren Konfiguration über eine zentrale, intuitive Benutzeroberfläche. Die Plattform unterstützt NMOS IS-04/05 sowie IEEE 802.1x und RADIUS, wodurch sie nicht nur flexibel, sondern auch sicher ist. Mit der neuen Version HOME 4.0 und dem Lizenzmodell der HOME Passes lässt sich die Infrastruktur präzise skalieren: Nur aktiv genutzte Geräte und Apps benötigen eine Lizenz, was besonders bei dynamischen Produktionen mit wechselnden Anforderungen von Vorteil ist.

Der Ü-Wagen selbst wurde von Broadcast Solutions auf Basis des Streamline-Konzepts entwickelt und individuell auf die Anforderungen von brutal güet angepasst. Die Raumstruktur folgt einem klaren Workflow: Im vorderen Bereich befindet sich die Bildregie mit einem Sony MLS-1 Bildmischer für UHD/HDR-Produktionen sowie die Slomo / Multifunktions- Arbeitsplätze im Auszug. Der mittlere Bereich beherbergt das mc²56 MkIII Produktionsmischpult, das quer zur Fahrtrichtung installiert wurde, um dem Toningenieur direkten Sichtkontakt zur Regie zu ermöglichen. Ein seitlich eingebautes Fenster unterstützt die Kommunikation zusätzlich. Im hinteren Teil des Fahrzeugs befinden sich die Arbeitsplätze für Kamera-Shading und technische Steuerung, inklusive Serverschränken und dem hi human interface-System zur zentralen Prozessautomatisierung.
Jonas Zurbriggen, COO von brutal güet, betont: „Die Kombination aus mc²56 und HOME hat unsere Produktionsprozesse grundlegend optimiert. Wir können komplexe Setups in kürzester Zeit konfigurieren, Geräte automatisch ins Netzwerk integrieren und flexibel auf Anforderungen reagieren – ohne manuelle IP-Adressierung oder langwierige Vorbereitungen.“ Besonders in der Schweiz, wo Produktionen häufig simultan in mehreren Landessprachen stattfinden, ist diese Flexibilität entscheidend. „Mit Lawo sind wir in der Lage, auch parallele Kommentarspuren in Deutsch, Französisch und Italienisch zuverlässig zu managen – und das mit nur einem kompakten, aber leistungsstarken Fahrzeug.“
Die modulare Architektur des Ü-Wagens, kombiniert mit einem autarken Aufbau und integriertem Equipment-Storage, erlaubt flexible Einsätze ohne externe Infrastruktur. Das spart Zeit, reduziert Fehlerquellen und erhöht die Betriebssicherheit – ein echter Wettbewerbsvorteil in einem Markt, der hohe Anforderungen an Qualität und Effizienz stellt. „Wir sind neu im Bereich Ü-Wagen, aber wir wollten von Anfang an mit einem klaren Qualitätsversprechen auftreten“, so Zurbriggen weiter. „Mit Lawo haben wir eine Lösung gefunden, die nicht nur heute überzeugt, sondern auch für zukünftige Anforderungen skalierbar bleibt.“
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