Mackie EM-99B

Dynamisches Mikrofon für Podcast und Sprachaufnahmen

Autor und Fotos: Peter Kaminski

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Mackie bietet mit seiner EleMent-Serie auch eine ganze Reihe von verschiedensten Mikrofonen an. Wir haben zum Beispiel auch das EM-91C Großmembran-Kondensatormikrofon vorgestellt und getestet. Mit dem EM-91CU hat man auch ein USB-Kondensatormikrofon im Programm, was sicherlich auch Podcaster ansprechen dürfte. Seit Ende 2022 hat man nun mit dem EM-99B auch ein Mikrofon mit dynamischen Wandler was ebenfalls für Podcaster besonders interessant sein dürfte.

Technische Daten und Ausstattung

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Das dynamische Mikrofon EM-99B (Abmessungen: 140 x 274 x 213 mm) mit Nierenrichtcharakteristik wird direkt mit einem Tischmikrofonständer ausgeliefert. Geliefert wird eine Aufnahmeplatte und ein in der Höhe verstellbares Mikrofonrohr, welches in die Aufnahmeplatte eingeschraubt wird. Die Höhe des Mikrofons lässt sich nach Drücken auf den Hebel am Mikrofonrohr zwischen 285 und 435 mm einstellen.

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Das Mikrofon ist beweglich an einem Winkel angebracht, der unten eine Aufnahme für 5/8-Zoll-Stativgewinde hat. Ein Adapter auf 3/8-Zoll-Gedwinde liegt dem Mikrofon bei. Das Mikrofon ist in der Kabel mit einem integrierten Popschutz bestehend aus Akustikschaum ausgestattet. Ein zusätzlicher Überzug-Pop-/Windschutz liegt dem Mikrofon ebenfalls bei, wie auch ein drei Meter langes XLR-Anschlusskabel.

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Das Mikrofon ist ein klassisches Mikrofon mit dynamischen Wandler ohne aktive Elektronik und bedarf daher keiner Phantomspeisespannung. Die Ausgangs-Symmetrierung erfolgt über Abgriffe der Tauchspule. Der Hersteller gibt die Impedanz mit 350 Ohm und die Empfindlichkeit mit -53 dB (bezogen auf 1V/Pa) an, also ein Übertragungsfaktor von ca. 2,2 mV/Pa. Der Signalstörabstand berträgt 82 dB (A) und der Dynamikumfang wird vom Hersteller mit 145 dB angegeben.

Praxis

Das Mikrofon selbst und auch der Mikrofontischständer ist aus Metall gefertigt und macht ohne Frage einen sehr robusten Eindruck. Durch das Gewicht von 2,3 kg steht das Mikrofon fest auf dem Tisch. Durch den Tischständer ist allerding eine akustische Entkoppelung nur sehr bedingt gegeben, da die Halterung nicht elastisch ist und unten bei der Tellerbasisplatte die Gummifüße relativ hart sind. Abhilfe schafft hier zum Beispiel das Mikrofon auf eine runde (weiche) Gummimatte zu stellen oder man nutzt den optionalen Schwenkarm DB-200 der am Tisch über eine Schraubklemme befestigt wird. Zum Zeitpunkt des Tests stand dieser aber noch nicht zur Verfügung, so dass wir nicht über Erfahrung mit dem Arm berichten können.

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Das Mikrofon ist sehr Rauscharm und bietet eine genügende Empfindlichkeit. Wir haben beim Test eine Vorverstärkung von ca. 50 dB bei normaler Lautstärke des Sprechers gewählt.

Der Frequenzgang wird vom Hersteller mit 50 Hz bis 16 kHz angegeben (-3 dB). Viele Broadcast-Mikrofone beschränken bewusst den Übertragungsbereich. Das ist beim EM-99B nicht der Fall. Das Mikrofon bietet eine sehr gute Basswiedergabe. Der -6 dB Punkt liegt bei ca. 45 Hz. Aber auch die Höhen werden sehr gut wiedergegeben und sind nicht zu präsent. Der Klang ist für Sprache sehr gut ausgewogen, bei einer sehr guten Sprachverständlichkeit. Es ergibt sich eine Anhebung in den Höhen bei 3,5 kHz um ca. 3 dB, bzw. 2 dB zwischen ca. 5,5 und 11 kHz. Der Grundklang ist so, dass viele Anwender auch ohne EQ-Einsatz gute Ergebnisse erzielen werden.

Pop-Geräusche werden mit dem interne Popschutz und externen Windschutz gut unterdrückt. Auch ein Nahbesprechen des Mikrofons stellt hier kein Problem dar.

Fazit

Der Preis des EM-99B liegt bei unter 190 Euro. Der Schwenkarm DB-200 dürfte so bei etwas über 100 Euro liegen. Der Grundklang ist für Sprachaufnahmen, bzw. Anwendungen sehr gut abgestimmt und ideal für den Einsatz im Podcast-Bereich oder für Video-Sprecheraufnahmen etc.

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