Drawmer MC2.1

Stereo-Monitor-Controller

Text und Fotos: Peter Kaminski

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Schon seit einiger Zeit bietet Drawmer den MC2.1 Stereo-Monitor-Controller für analoge Produktionsumgebungen an. Wir wollten den kompakten Controller (272 * 215 * 81 mm, 2,5 kg) einmal technisch und praktisch unter die Lupe nehmen.

Anschlüsse und Konzept

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Das Gerätekonzept wird sehr deutlich wenn wir einen Blick auf die Geräterückseite mit den meisten Anschlüssen werfen. Betreiben lässt sich der MC2.1 mit 115 oder 230 Volt, wobei sich dies intern nach Öffnen des Gerätes umschalten lässt.

Der MC2.1 ist rein für analoge Infrastruktur ausgelegt. Auf der rechten Seite von hinten gesehen, befinde sich drei Eingänge und zwar ein symmetrischer Eingang mit XLR-Buchsen (I/P 1), eine zweiter Eingang (I/P 2) mit Kombibuchse XLR/6,3-mm-Klinkenstecker (ebenfalls symmetrisch ausgelegt), sowie ein dritter Eingang für unsymmetrische Signale, ausgeführt als zwei Cinch-Buchsen sowie eine 3,5-mm-Stereo-Buchse, die parallel beschaltet ist. Der maximale Eingangspegel beträgt 21 dBu.

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Dem stehen drei Monitor-Ausgänge gegenüber, Die als SPEAKER OUTPUTS bezeichnet sind und zum Anschluss an Leistungsverstärker oder aktiven Boxen gedacht sind. Natürlich lassen sich hier auch andere Senken anschließen, wie z. B. ein zusätzlicher Kopfhörerverstärker etc. Ein weiterer Ausgang ist ein Mono/Ausgang, an dem z. B. ein Subwoofer angeschlossen werden kann. Der maximale Ausgangspegel beträgt übrigens 27 dBu.

Alle diese sieben Ausgänge (1 x Mono 3 x Stereo) lassen sich im Pegel über Miniaturtrimmer auf der Rückseite Trimmen, um so z. B. Schallpegelunterschiede zwischen Lautsprecherpaaren auszugleichen oder auch um Raumsymmetrie-bediente Lautstärkeunterschiede zwischen linkem und rechtem Kanal eines Lautsprecherpaars zu kompensieren.

Als weiteren Ausgang gibt es noch einen unsymmetrischen, Talkback-Ausgang, der auf einer 6,3-mm-Klinkensteckerbuchse aufliegt. Weiter gibt es auf der Gerätevorderseite noch zwei Kopfhörerausgänge in Form von zwei 6,3-mm-Stereoklinkenbuchsen.

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Natürlich lassen wir uns es nicht nehmen, auch ein Blick in das Geräteinnere zu werfen. Es kommen rauscharme OPAMPS zum Einsatz und einige Signale werden mit Relais geschaltet. Der Aufbau ist insgesamt sehr sauber gestaltet. Der Umschalter für die Netzspannung befindet sich übrigens auf dem Foto über dem Ringkerntrafo.

Bedienung

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Die beiden Kopfhörerausgänge lassen sich über die beiden Potis im Pegel individuell anpassen. Der Pegel der drei Lautsprecher- und dem Mono-Ausgang werden über einen großen Regler eingestellt.

Neben diesem Regler ist eine Aussparung angebracht mit einem integrierten Talk-Back-Mikrofon. Darunter befindet sich ein kleiner Trimmregler (TBACK LEVEL), mit dem der Talkback-Pegel anpassen lässt. Aktiviert wird das Talkback über einen Drucktaster unter dem Talkback-Trimmregler. Es wird auf alle Ausgänge aufgeschaltet.

Mit zwölf Druckschaltern lassen sich die drei Quellen und die drei Ausgänge auswählen. Es lassen sich natürlich auch mehrere Eingänge und Ausgänge gleichzeitig anwählen. Über zwei Schalter lässt sich nur der linke oder rechte Kanal der Quellen auf den Ausgängen aufschalten und mit Mute lassen sich die Lautsprecherausgänge stummschalten. Komplettiert wird die Bedienung durch je einen Schalter für Phasenumkehr, Mono und Dimmung der Ausgänge. Mit LEDs als Indikator wird der Status der einzelnen Schalter und Tasten nochmal optisch signalisiert. 

Praxis

Die Bedienung darf eigentlich keiner Erläuterung und so landet das 24-seitige englischsprachige Manual schnell in der Ablage. Alles ist total selbsterklärend.  

Wichtig zu erwähnen, dass alle Schaltvorgänge bei der Anwahl von Quellen und Senken knackfrei erfolgen und auch die Regler machen keinerlei Störgeräusche beim Regeln. Zu beachten ist, dass die Anwahl der Lautsprecherausgänge auch parallel erfolgen kann. Das hat z. B. den Vorteil, dass man auch einen Subwoofer schalten und mit und ohne vergleichen kann. Nachteil ist dabei, dass man beim Vergleich zwischen zwei Lautsprecherpaaren, immer die betreffenden Taster gleichzeitig zum Umschalten drücken muss. Der Pegel des Talkback ist ausreichend. Man darf aber beim Sprechen nicht zu weit vom eingebauten Mikrofon entfernt sein.

Die Soundqualität an den Lautsprecherausgängen ist für das Preissegment als sehr gut einzustufen und das sowohl was das Rauschverhalten als auch die Klangneutralität angeht. Der Hersteller gibt einen Dynamikumfang von 118 dB an, den wir bestätigen können. Innerhalb des Übertragungsbereichs von 20 Hz bis 20 kHz beträgt der Amplitudengang +/- 0,2 dB.Das Übersprechen zwischen eine linken und rechtem Kanal ist größer als 85 dB (bei 1 kHz).

Bei den beiden Kopfhörerverstärkern ist im A/B-Vergleich mit einem hochwertigen Referenzkopfhörerverstärker allerdings eine Klangfärbung festzustellen. Die Bässe werden auf den Kopfhörerausgängen etwas angehoben und auch was Verzerrungen und sonstige Abbildungsparameter angehen muss man sie für das reine Monitoring aber als ausreichend einstufen. Der maximale Kopfhörerpegel ist mehr als ausreichend. Mastering-Ansprüchen werden die Kopfhörerverstärker nicht gerecht aber man kann ja, was wir auch im Test gemacht haben, einen hochwertigen Kopfhörerverstärker an einen der drei Ausgänge anschließen. Das geht ja Dank der Parallelanwahl der Ausgänge. Natürlich ist ein hochwertiger Kopfhörerverstärker in der Preisklasse über dem des MC2.1 selbst. Insofern darf man bei einer solchen integrierten Lösung an dieser Stelle auch nicht zu viel erwarten. Um das nochmal deutlich zu machen, dass betrifft nicht die Lautsprecherausgänge, die sind in der Preisklasse wirklich top.    

Fazit

Der Preis liegt bei ca. 500 Euro. Das ist für so einen Controller angemessen. Riesenvorteil ist seine Kompaktheit und so lässt er sich auch gut mobil einsetzen. Die Auswahl von drei Quellen und drei Monitorwege (Lautsprecherausgänge) sollte für die meisten normalen Anwendungen mehr als ausreichen. Prädestiniert ist er für besonders die Musikproduktion, was durch die Talkback-Funktion unterstrichen wird.

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