Veranstaltungsbetriebe: vier von fünf leiden unter akuter Stornowelle

fwd Jan Kalbfleisch
Jan Kalbfleisch

Branchenbefragung zeigt, dass die verschärften Pandemiemaßnahmen der Regierung aufgrund der neuen Corona-Welle die ohnehin niedrige Auftragslage in der Eventindustrie vernichtet. Gleichzeitig wollen Politiker ein Ende der Wirtschaftshilfen. Insolvenzen und Entlassungen stehen somit bevor.

In einer Umfrage mit fast 1.000 Teilnehmern hat fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft festgestellt, dass über 77 Prozent der Unternehmen des Wirtschaftszweigs in den letzten fünf Tagen eine massive Stornierungswelle hinnehmen mussten. Wegen der nun verschärften Regierungsmaßnahmen, des Corona-Inzidenzanstiegs und der nächsten Pandemiewelle werden große Teile aller geplanten Veranstaltungen abgesagt. Messebeteiligungen, Weihnachtsmärkte, Konzerte, Kleinkunst, Festivals, Jahreshauptversammlungen und dergleichen werden annulliert. Besonders betroffen sind Mitarbeiteranlässe wie Weihnachtsfeiern. Allein bei den Umfrageteilnehmern belaufen sich die so entstehenden Umsatzverluste auf über 97,9 Millionen Euro.

„Die Pandemiewelle wird zur Stornowelle. Das RIFEL-Institut hat bei seinem Index zur Auftragslage in der Veranstaltungswirtschaft bereits Anfang November festgestellt, dass die Branchenauslastung bei nur 40 Prozent liegt. Die derzeitige Entwicklung rückt den möglichen Restart der Branche erneut um Monate nach hinten. Mit dem aktuellen Zusammenbruch des Veranstaltungswesens in der bevorstehenden Hochsaison sind die zwei Millionen Jobs und 240.000 Betriebe akut existenzgefährdet. Politiker, die jetzt propagieren, dass Wirtschaftshilfen und Kurzarbeit zum Jahreswechsel oder im Frühling auslaufen, opfern sehenden Auges Deutschlands sechstgrößten Wirtschaftszweig. Damit verliert der Exportweltmeister sein Schaufenster zur Welt und die Kulturnation ihre Veranstaltungsbühnen“ mahnt Jan Kalbfleisch, Geschäftsführer von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft.

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